Mathematik im Fokus: Talente messen sich beim Wettbewerb
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Mathematik im Fokus: Talente messen sich beim Wettbewerb
Mathematik als unsichtbarer Zukunfts-Motor
In einer Ära des Digitalen und des maschinellen Lernens ist Mathematik nicht nur ein Fach im Lehrplan, sondern ein unverzichtbarer Baustein für den Fortschritt. Doch warum ist Mathematik so wichtig? „Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) – das geht nicht ohne Mathe!“ stellte Armin Schwarz, Minister für Kultus, Bildung und Chancen gleich zu Beginn des Wettbewerbs in seinen Grußworten fest und macht gegenüber den Schülerinnen und Schülern unmissverständlich klar „Mathematik ist heute wichtiger denn je!“. Ohne mathematische Modelle und Algorithmen wären KI-Anwendungen undenkbar. Von selbstfahrenden Autos bis hin zu personalisierten Empfehlungssystemen – Mathematik ist der unsichtbare Motor hinter all diesen Technologien.
In einer Zeit, die immer stärker von Digitalisierungs- und Transformationsprozessen geprägt ist, verschwimmen die Grenzen unterschiedlicher Fachdisziplinen zunehmends miteinander. Gefragt sind innovative Lösungen – die Mathematik ist dabei oftmals der Kitt, der unterschiedliche Fachgebiete miteinander verbindet und neue Synergien schafft. Die Nachfrage nach mathematischen Talenten ist dabei höher als je zuvor. Beim 32. Tag der Mathematik waren an insgesamt acht Standorten in verschiedenen Bundesländern nun über 900 solcher jungen Talente zusammengekommen. Das Zentrum für Mathematik (ZFM) hatte hierzu Schülerinnen und Schüler, die sich ein Jahr vor dem Abitur befinden, eingeladen, sich einen ganzen Tag lang über den regulären Schulunterricht hinaus mit Mathematik zu beschäftigen.
Die ausgewählten Wettbewerbsaufgaben waren gleichwohl spannend wie anspruchsvoll, erforderten kreatives Denken sowie tiefes Verständnis für mathematische Konzepte. Das Beherrschen der normalen Fähigkeiten der Schulmathematik reichte zur Lösung alleine oftmals nicht aus und eine gesunde Portion Team- und Sportgeist war ebenfalls von Nöten, um am Ende des Wettbewerbtages erfolgreich zu sein.
Kombination aus Team- und Einzelwettbewerb
Der Tag der Mathematik begann bereits am frühen Samstagmorgen. An den Standorten Bensheim, Darmstadt, Erlangen, Frankfurt, Fulda, Kassel, Ingolstadt und Wetzlar kamen hierzu über 900 Schülerinnen und Schüler in über 200 Gruppen aus 86 Schulen und gemeinsam mit 122 Lehrkräften zusammen. In einer Kombination aus Team- und Einzelwettbewerb stellten sich die Wettbewerbsaspiranten den unterschiedlichen Herausforderungen. Konfrontiert sahen sie sich dabei mit abwechslungsreichen Aufgaben aus unterschiedlichen Teilbereichen der Mathematik. So war beispielsweise einmal eine vielstellige Zahl zu finden, deren Ziffern sich bei der Multiplikation mit der Zahl Vier in der Reihenfolge genau umdrehten. Die Zahl 2178 besitzt eben diese Eigenschaft. An anderer Stelle war eine Funktionsgleichung gesucht, die vorgegebene Messdaten einer gedämpften Sinus-Schwingung, wie sie beispielsweise bei einer Audio-Aufnahme eines Specht-Geräusches entstehen, besonders gut annähert.
In dem dreigliedrigen Wettbewerb wechselten unterschiedliche Austragungsformate ab. Obgleich jeder Teilabschnitt ein besonderes Charakteristikum aufwies, war gerade das letzte Wettbewerbsmodul von einer herausragenden Spannung geprägt. Es galt in einem Team-Wettbewerb insgesamt acht mathematische Hürden zu überwinden. Besondere Dynamik erwuchs dabei der Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler nicht gleich zu Beginn alle Aufgaben erhielten, sondern die jeweils nächste Aufgabe erst, nachdem die vorherige abgegeben war. Da eine einmal abgegebene Aufgabe aber auch nicht wiedererlangt werden konnte und zusätzlich Zeit eine Rolle spielte, war hier neben mathematischer Cleverness auch Taktik gefragt.
Lehrerfortbildung und Live-Korrektur im Hintergrund
Während die Schülerinnen und Schüler über den Wettbewerbsaufgaben schwitzten, wurde der Tag für die begleitenden Lehrkräfte mit einem Angebot an Fortbildungen und Workshops flankiert. Zu den Besonderheiten des Tags der Mathematik gehörte auch, dass an allen Standorten parallel zum Wettbewerb jeweils ein Team an Korrektoren und EDV aktiv war, das die Schüler-Lösungen live im Hintergrund korrigierte und auswertete. Die Siegerehrung bildete sodann an allen Austragungsorten den Abschluss eines von Hochspannung und Konzentration geprägten Tages.
Auszeichnungen für die Besten – Ranglisten online
In der Einzelwertung hat Raphael Schmitt vom Heinrich-von-Gagern-Gymnasium (Frankfurt am Main) mit 32 Punkten volle Punktzahl erreicht und sich damit souverän den ersten Platz gesichert. Auf Platz zwei setzten sich punktgleich Max Holzkämper von der Edith-Stein-Schule (Darmstadt) sowie Lars Krabbenhöft vom Gymnasium Höchstadt an der Aisch mit jeweils 28 Punkten durch.
Den Gruppenwettbewerb entschied das Gymnasium Höchstadt an der Aisch mit unglaublichen 63,5 von 64 möglichen Punkten für sich. Knapp dahinter platzierte sich das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium aus Frankfurt am Main mit 62 Punkten. Platz drei erreichte das Christoph-Schreiner-Gymnasium aus Ingolstadt mit 56,5 Punkten.
Die ersten drei Plätze im Einzel- und Gruppenwettbewerb wurden mit Sachpreisen ausgezeichnet. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten eine Urkunde.
Die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Einzelwettbewerb wurden darüber hinaus mit einer besonderen Prämie ausgezeichnet. Sie erhielten die mit einem Stipendium im Wert von 600,- € kombinierte Zulassung zur Teilnahme an einer Modellierungswoche (MODWO), die ebenfalls vom Zentrum für Mathematik organisiert wird.
Die kompletten Ergebnislisten sowie die Aufgaben (und Lösungen) des 32. Tags der Mathematik sind auf der Website des Zentrums für Mathematik https://zfm.education/tdm2024 einsehbar.
Ziele und Organisation
Das vom Zentrum für Mathematik (ZFM) initiierte das Projekt „Tag der Mathematik“, welches sich seit seiner Gründung im Jahr 1992 großer Beliebtheit erfreut. Nicht nur Schüler und Lehrkräfte, auch die Kooperationspartner und Sponsoren des ZFM aus Wirtschaft, Hochschule und Politik sind von der Konzeption des Wettbewerbs überzeugt und unterstützen das Projekt in einer vielfältigen Weise.
Zusammengenommen stellt der Tag der Mathematik Jahr um Jahr einen hervorragenden Anlass dar, mathematische Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können und sich mit anderen zu messen. Gleichwohl bietet sich auch die Möglichkeit für einen gemeinsamen Austausch unter Gleichgesinnten und der Event-Charakter des Wettbewerbs garantiert, dass auch der Spaß dabei nicht zu kurz kommt.
In dem Verständnis, Mathematik als Schlüsseltechnologie anzuerkennen, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs die Architekten unserer Zukunft, und ihre Leidenschaft für Zahlen ist der Treibstoff, der sie antreibt – so Marius Nüchter, Vorstandssprecher des Zentrums für Mathematik und Projektleiter des Tags der Mathematik. „Wir möchten Anlässe geben, sich mit Mathematik auseinanderzusetzen und am Ball zu bleiben.“
Das Zentrum für Mathematik organisiert vielfältige Projekte zur Bereicherung mathematischer Bildung und Kultur. In Kooperation mit Schule, Hochschule und Wirtschaft werden unter dem Dach eines gemeinnützigen Trägervereins (ZFM e.V.) intellektuelle Interessen und Begabungen gezielt gefördert und durch ein facettenreiches Angebot passgenau unterstützt.
Die Siegerinnen und Sieger des Team- und Gruppenwettbewerbs (Plätze 1 bis 3) beim Tag der Mathematik 2024 am Standort in Darmstadt.
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